Neue Stolpersteine für Cottbus

90 plus 9 Stolpersteine!

Insgesamt wurden seit 2006 in der Stadt Cottbus 90 Stolpersteine vor 37 Cottbuser Wohnhäusern durch Gunter Demnig in das Straßenpflaster verlegt. Möglich war dies über die Jahre durch die Spenden aus der Cottbuser Bevölkerung und durch die Übernahme von Patenschaften.
Am 4. Oktober kommen jetzt neun weitere „Stolpersteine“ hinzu!

Die Verlegung beginnt um 14 Uhr vor dem Haus Sandower Hauptstr. 26. Der Stolperstein erinnert an das Schicksal des Roma Waldemar Lauenberger. Hier wurde der Sohn einer Schaustellerfamilie im Jahr 1920 geboren. Über sein Leben ist wenig bekannt. Er starb 1943
in Auschwitz.
Um 14.20 Uhr werden vor dem Haus Altmarkt 13a zwei Stolpersteine für Mitglieder derFamilie Rosenthal verlegt. Jenny Rosenthal wurde 1942 ins Ghetto Warschau deportiert. Ihr Bruder Hugo Rosenthal, Inhaber eines Geschäftes für Herren- und Knabenbekleidung in der Spremberger Straße beziehungsweise am Schlosskirchplatz, kam 1941 während seiner Inhaftierung im Zuchthaus Rawitsch ums Leben.
Um 14.40 Uhr erfolgt die Verlegung der Stolpersteine für die Familie Fuchs vor dem Haus, Altmarkt 29. Rosa Fuchs konnte zunächst im Februar 1940 nach Spanien fliehen. Sie wurde ins Ghetto Theresienstadt deportiert und kam dort 1943 um. Die Tochter Anni Fuchs wurde im Mai 1939 von ihrer Mutter nach Schweden geschickt. Sie hat den Holocaust überlebt.
Vier weitere Stolpersteine werden dann um 15.10 Uhr vor dem Haus Gulbener Str. 17 für die Familie Rosenbaum verlegt. Die Mutter Selma Rosenbaum und ihre Tochter Paula Frieda Rosenbaum wurden 1942 ins Ghetto Warschau deportiert, wo sie umkamen. Die Söhne von Selma Rosenbaum, Ludwig und Egon Rosenbaum, wurden 1937 wegen angeblicher „Rassenschande“ zu Zuchthausstrafen verurteilt. Egon Rosenbaum konnte nach seiner Entlassung aus der Haft 1941 nach Jugoslawien fliehen. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.  Ludwig Rosenbaum konnte nach Haft und weiterer Inhaftierung in Konzentrationslagern 1939 ebenfalls nach Jugoslawien fliehen, wurde erneut verhaftet, ins Konzentrationslager Zasavica deportiert und dort 1941 ermordet.

Wir würden uns freuen, Sie bei der Verlegung begrüßen zu können!

Ein Stolperstein kostet übrigens einschließlich der Verlegung 120 Euro.

Spendenkonto:
Heimatverein Cottbus e.V., Stichwort: Stolpersteine
Sparkasse Spree-Neiße, IBAN: DE32 1805 0000 3000 0609 60, BIC/SWIFT: WELADED1CBN

Foto: W. Wiehe