Cottbuser Aufbruch zur drohenden Abschiebung

In Cottbus wohnt ein Kongolese mit seiner Familie, der vor acht Jahren für fünf Monate einen Tutsi in seiner Wohnung in Kinshasa versteckt hielt. Versteckt vor den mächtigen Herrschern, den brutalen Milizen und versteckt vor den ängstlichen oder hasserfüllten Nachbarn.

Ruanda und Burundi sind uns als Konfliktherde bekannt, dass auch die Demokratische Republik Kongo Konfliktbeteiligte ist, ist nicht jedem bekannt. Aber gerade in diesem Land flammen die Konflikte auch heute immer wieder auf und wurden Tutsi immer wieder verfolgt und getötet. Hier ist der Link zum Mitschnitt einer Fernsehsendung im 3Sat vom 04. Febuar diesen Jahres. Der Sendungsteil mit ausschließlich dem Interview findet sich hier auf der 3Sat Homepage. Auch das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in die Demokratische Republik Kongo.

Schon mehr als sieben Jahre wohnen Jean-Mpaka Manuel und seine Frau mit drei Söhnen in Cottbus. Von den Jungs kennt nur einer den Kongo noch aus eigenem Erleben. Jetzt haben sie von unseren Behörden die Abschiebung erhalten. Das kann nicht richtig gehandelt sein. Hier muss es eine Korrektur geben! Dazu ist der Einspruch von vielen nötig.

 

Cottbus 2009

Dieser ist erfolgt, und die Situation der Familie Manuel hat sich zum positiven gewendet.

 

Liebe Freunde und Mitstreiter des Cottbuser Aufbruchs,

wie uns der Anwalt der Familie Manuel mitteilte, hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erfreulicherweise festgestellt, dass bei Jean-Mpaka Manuel Abschiebungshindernisse vorlägen. Dies gelte für seine Ehefrau und seinen Sohn Plamedi zwar nicht – und die Entscheidung für die weiteren Söhne Henoc und Chirac stünde noch aus -, fest stehe jedoch, Jean-Mpaka Manuel dürfe in Deutschland bleiben und seine Familie mit ganz überwiegender Wahrscheinlichkeit auch, da Familien regelmäßig nicht auseinander gerissen würden.

Damit hat das lange Warten und die Unsicherheit für die Familie Manuel hoffentlich endlich ein Ende.

Familie Manuel ist überglücklich und bedankt sehr herzlich sich bei allen Unterstützern.

Wir freuen uns für die Familie Manuel und bedanken uns ebenso bei den vielen tausenden Menschen in und außerhalb von Cottbus, die nicht nur mit ihrer Unterschrift auf unserer Unterstützungsliste mitgeholfen haben, dass die Abschiebung verhindert wurde!

Jörn Meyer

Cottbus, Januar 2010

Abschiebung verhindert.pdf (15 KB)