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Aufruf 2016

Seit sechs Jahren findet in Cottbus am 15. Februar ein Aufmarsch statt, den die Neonazis für ihre Geschichtsverdrehung und Umdeutung der Naziverbrechen benutzen. Das ist der Tag, an dem der von Deutschland ausgegangene Krieg auch nach Cottbus zurückkam.

Vor allem in den letzten vier Jahren haben sich Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zusammengefunden, um zu zeigen, dass Neonazis – und vor allem deren Denken – nicht in unserer Stadt und auch sonst nirgendwo erwünscht sind.

Der Protest und Widerstand fiel sehr vielfältig aus. Es gab Menschen, die in Ruhe der Betroffenen der Bombardierung auf Cottbus gedenken wollten, Menschen, die ihren Protest mit Musik bunt und laut nach Außen trugen und es gab Menschen, die sich friedlich, mit Hilfe von Blockaden, den Neonazis in den Weg setzten. Niemand wollte, dass Neonazis durch Cottbus laufen. Das verbindet all diese Menschen. Sie haben etwas gegen alte und neue Nazis.

Wir bleiben dabei: Wir haben etwas gegen alte und neue Nazis!

In den vergangenen Jahren haben die verschiedensten zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und politischen Gruppierungen, Institutionen und Fraktionen immer wieder die Verständigung gesucht. Dabei ist man sich einig, dass ein Konsens möglich ist und durch viele getragen wird. Das Wichtigste ist, Neonazis in unserer Stadt keinen Platz zu lassen. Um nach Außen ein gemeinschaftliches und deutliches Zeichen gegen die verfälschende Geschichts-auffassung der Neonazis zu setzen, halten wir an der Zusammenführung der Aktionen des Tages unter dem Motto „Cottbus bekennt Farbe" weiterhin fest. Diese begriffliche Abgrenzung von der Gedenkpolitik der Neonazis hin zu Toleranz und Demokratie ist ein gutes Fundament für ein gemeinschaftliches Agieren gegen Neonazis.

„Cottbus bekennt Farbe"

wird in der Woche um den 15. Februar 2016 gemeinsam und entschlossen, mit unterschiedlichsten Aktionsformen, auftreten. Es wird miteinander gearbeitet und ein starker Zusammenhalt demonstriert. Jede friedliche Protest- und Widerstandsform, die aufgrund der Gewissensentscheidung des Einzelnen gewählt wird, hat ihre Berechtigung. Cottbus soll eine menschliche, weltoffene und tolerante Stadt sein und für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen, ungeachtet ihrer Nationalität, Weltanschauung, Religion, Kultur, sexuellen Orientierung, Behinderung, Herkunft oder Hautfarbe stehen. In unserer Stadt werden keine rassistischen und neonazistischen Aktionen geduldet, die gegen die Demokratie und die Menschenwürde gerichtet sind. Rassismus und Antisemitismus dürfen keine Chance haben. Die Vorbereitungen auf die Woche um den 15. Februar 2016 sind bereits angelaufen. Wir wollen wie im letzten Jahr nicht erst auf die Neonazis reagieren, sondern die gesamte Woche mit unseren Inhalten und bunten Kulturveranstaltungen besetzen. Damit „Cottbus bekennt Farbe" gute Chancen hat, braucht es viele Unterstützer und Unterstützerinnen.

Wir rufen alle Cottbuserinnen und Cottbuser auf, sich an der Initiative zu beteiligen. Kontakt und Anmeldung von Beteiligung: Cottbuser Aufbruch (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Arbeitsgruppe „Beweggründe"
Henry Crescini, Gudrun Breitschuh-Wiehe, Martin Wenzel

Moderiert durch das Mobile Beratungsteam Cottbus
07.12.2015

Aktuelles

geschrieben am Freitag, 08. März 2024

Nachlese: Redebeiträge zur Kundgebung am 15.Februar 2024

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